Ab einer gewissen Unternehmensgröße stellt sich den CEOs von Startups zwangsläufig die Frage, wie sie weiter wachsen können. Oft ist eine Option klar auf der Hand: Internationalisierung. Doch was braucht es, bevor neue Zielmärkte erobert werden können?
Jedes Startup sollte sich sehr kritisch fragen, ob sie wirklich einen ausreichenden Product-Market-Fit haben, um in andere Länder zu expandieren. Wenn in neuen Ländern erst eine signifikante Anpassung des Produkts aufgrund von regionalen Unterschieden gemacht werden muss, wird eine Skalierung im neuen Markt nicht möglich sein und das Produkt ist für internationale Märkte noch nicht bereit. Darüber hinaus ist es entscheidend, nicht nur das Produkt selbst, sondern auch die damit verbundenen Dienstleistungen und Supportstrukturen zu bewerten. Ein tiefes Verständnis für lokale Kundenbedürfnisse und -erwartungen kann entscheidend sein, um einen echten Mehrwert zu bieten.
Bevor GründerInnen sich entscheiden ins Ausland zu expandieren, sollten sie glasklar beantworten können, welcher spezifische Nischen-Markt (sog. Beachhead-Market) fokussiert wird und wer die konkreten Customer Personas innerhalb dieses Marktes sind. Im besten Fall liegt eine konkrete Shortlist mit Unternehmensnamen und Ansprechpartnern vor, bevor die operative Expansion startet. Diese Vorbereitung ermöglicht eine zielgerichtete Kommunikation und Marketingstrategie, die auf die spezifischen Bedürfnisse und kulturellen Besonderheiten des Zielmarktes abgestimmt ist.
GründerInnen haben oft von Haus aus ein Gefühl von “born global”. Für die Mitarbeitenden kann das anders aussehen. Startups sollten evaluieren, ob das Team bereit für eine Expansion ist. Hat man von Anfang an bedacht, interne Prozesse und Meetingkulturen auf Englisch zu etablieren, sodass das bestehende Team ohne Probleme um internationale Mitarbeitende erweitert werden kann? Zusätzlich ist es wichtig, eine offene und inklusive Unternehmenskultur zu fördern, die neue Teammitglieder aus verschiedenen Kulturen willkommen heißt und integriert. Die Förderung interkultureller Kompetenz innerhalb des Teams kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und eine starke Basis für globale Zusammenarbeit zu schaffen.
Eine erfolgreiche Expansion setzt oft voraus, dass man starke lokale Partner findet, die den Markteintritt erleichtern. Dazu gehören nicht nur Geschäftspartner, sondern auch rechtliche und finanzielle Berater, die mit den lokalen Gegebenheiten vertraut sind. Aufbau und Pflege eines robusten Netzwerks vor Ort können entscheidend sein, um die notwendige Unterstützung und das Verständnis für lokale Marktbedingungen zu gewinnen.
Das alles können wir für euch im Scale-up.NRW Programm gewährleisten. Zum Beispiel bieten wir im Rahmen unseres Programms sogenannte Softlanding-Pads an, welche einen einfachen Eintritt in einen internationalen Markt erleichtern.